„Lochspiel (Match-Play)“

Golfclub Sauerland e.V.

Vorbemerkung

Vor Einführung des Zählspiels war das Lochspiel die einzige Spielform im Golf. Während beim Zählspiel jeder Spieler im Prinzip „gegen den Platz“ spielt und sich auch in einem Turnier nur indirekt mit anderen Spielern vergleicht, hat beim Lochspiel jeder Spieler oder jedes Team einen direkten Gegner. Es kommt hier nicht wie beim Zählspiel auf die Gesamtzahl der Schläge einer Runde an, sondern nur darauf, dass Loch für Loch die Anzahl der eigenen Schläge geringer als die des Gegners ist.

Im Golfclub Sauerland ist das „Lochspiel Damen gegen Herren“ eine feste Größe im jährlichen Turnierkalender. Die teilnehmenden Spieler bilden eine Damen- und eine Herren-Mannschaft. An dem Turnier müssen daher gleich viele Damen und Herren teilnehmen.

Aus den beiden Mannschaften werden per Los die Spielpaarungen bestimmt. Je eine Dame und je ein Herr messen sich daraufhin im Lochspiel über 18 Löcher. Der Gewinner jeder Paarung liefert der eigenen Mannschaft einen Mannschaftspunkt. Ist das Ergebnis unentschieden, erhalten beide Mannschaften je einen halben Punkt. Die Mannschaft mit der größeren Punktzahl gewinnt das Turnier.

Spielmodus

An jedem Loch wird das Netto-Ergebnis der beiden gegeneinander spielenden Spieler (oder gegeneinander spielenden Teams) verglichen. Der Spieler (oder das Team) mit der geringeren Anzahl an Schlägen gewinnt das Loch und damit einen Spielpunkt.

Bei gleichem Netto-Ergebnis, wird der Spielpunkt geteilt. Beide Spieler (oder beide Teams) erhalten einen halben Punkt.

Das Lochspiel gewinnt, wer nach 18 gespielten Löchern mehr Spielpunkte gesammelt hat. Offenbar kann das Wettspiel vorzeitig beendet sein, wenn einer der beiden Gegner die Führung so weit ausgebaut hat, dass mit der verbleibenden Anzahl der Löcher das Ergebnis nicht mehr egalisiert werden kann. Hätte im Extremfall einer der beiden Spieler die ersten 10 Löcher komplett gewonnen, könnte der Gegner mit den verbleibenden 8 Löchern kein Unentschieden mehr erzwingen. Das Wettspiel wäre dann bereits nach 10 Löchern beendet.

Um das Lochspiel möglichst lange spannend zu gestalten, kann „mit Deckelung“ gespielt werden. Betrüge die Deckelung zwei Schläge, könnte der Vorsprung, den ein Spieler erreichen kann, nie größer als zwei gewonnene Löcher betragen. Das Wettspiel endet dann frühestens vor dem letzten Loch. Im traditionellen Lochspiel „Damen gegen Herren“ ist eine Deckelung des Vorsprungs nicht auf Gegenliebe gestoßen. Dieses Turnier wird daher ohne Deckelung gespielt.

Zwischenzeitliche Kontrolle des Spielstandes

Der Spielstand ist beim Match-Play besonders einfach zu kontrollieren. Die Gegner verständigen sich einfach nach jedem Loch, wie groß die Führung des bislang besseren Spielers ist.

Tatsächlich kommt es ja am Ende des Wettspiels nicht auf die Gesamtzahl der gewonnenen Löcher, sondern nur darauf an, welcher Spieler (oder welches Team) mehr Löcher als das andere gewonnen hat.

Um Irritationen und Fehlrezeptionen zu vermeiden, ist es trotz der einfachen Spielstandkontrolle sinnvoll, die Ergebnisse an den einzelnen Löchern auf der gemeinsamen Zählkarte zu protokollieren. Es genügt dabei, den Gewinner des Lochs oder das zustande gekommene Unentschieden klar zu kennzeichnen.

Die nachfolgende Beschreibung korrespondiert mit der abgebildeten Zählkarte

Fiktives Beispiel eines Spielverlaufs

Herr X mit einer Spielvorgabe von 27 („Course Handicap“) spielt gegen Dame Y mit einer Spielvorgabe von 19. Da Herr X eine höhere Spielvorgabe als Dame Y hat, wird auf der Zählkarte Herr X als „Spieler“ und Dame Y als „Zähler“ geführt.

Der Unterschied in den Spielvorgaben beträgt 8. Daher erhält der „Spieler“ Herr X an den acht schwersten Löchern eine relative Vorgabe von jeweils einem Schlag gegenüber dem „Zähler“ Dame Y.

Nehmen wir an, dass auf der Bahn 1 beide Gegner (brutto) sechs Schläge benötigt haben, um einzulochen. Da Herr X aber über eine relative Vorgabe von einem Schlag verfügt, hat er netto nur 5 Schläge gebraucht und damit das Loch gewonnen. Auf der Zählkarte wird dieser Gewinn mit einem Pluszeichen „+“ in der Spalte „Spieler“ vermerkt. Die beiden Gegner verständigen sich darüber, dass Herr X nach der ersten Bahn „1 auf“ ist.

Auf der Bahn 2 lochen beide Gegner nach vier Schlägen ein. Da Herr X hier keine Vorgabe geltend machen kann, ist das Bahnenergebnis ein Unentschieden. Auf der Zählkarte wird dieses Resultat durch jeweils einen Kreis „o“ in den Spalten „Spieler“ und „Zähler“ gekennzeichnet. Die beiden Gegner verständigen sich darüber, dass Herr X nach zwei Bahnen immer noch „1 auf“ ist.

Die Bahn 3 beendet Herr X mit 6 Schlägen, Dame Y spielt sie jedoch „Par“ mit 4 Schlägen. Obwohl Herr X im Nettovergleich einen Schlag als Vorgabe abziehen darf, ist er mit 5 Schlägen immer noch schlechter als Dame Y. Der Lochgewinn geht also an Dame Y. Auf der Zählkarte wird ein „Pluszeichen“ in die Spalte „Zähler“ eingetragen. Die beiden Gegner verständigen sich darauf, dass nach drei gespielten Bahnen wieder der Ausgangszustand des Wettspiels, nämlich „All Square“, zustande gekommen ist.

Die Zählkarte zeigt, dass Dame X nach den ersten neun Löchern mit 3 Lochgewinnen führt, im Golfjargon gesprochen, „3 auf“ ist. Würde mit einer 2-Punkte-Deckelung gespielt, wäre sie nur „2 auf“.

Regelverstöße

Verstößt ein Spieler (oder ein Team) gegen eine Spielregel, gewinnt der Gegner das Loch.


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